MARCOS FINK (BASSBARITON) UND NATAŠA VALANT (KLAVIER)

FRANZ SCHUBERT: DIE WINTERREISE - ZIMSKO POPOTOVANJE

Resna

Format: Digitalno

Šifra: 118913

EAN: 3838898118913

Franz Schubert: Winterreise

Das familiäre und gesellschaftliche Umfeld der Wiener Vorstadt und die bürgerliche Gesellschaft, die Musik anders wahrnahm und erlebte als die Allgemeinheit, prägten entscheidend die Persönlichkeit, den Charakter und das Musikbewusstsein von Franz Schubert, noch bevor er im Alter von 21 Jahren, ausgestattet mit profunden Musikerfahrungen und vielen bedeutenden Partituren, bewusst auf die Stelle eines Hilfslehrers in der Schule seines Vaters verzichtete und ins Zentrum von Wien zog, um sich dort der Musik zu widmen. Der überschwängliche und seiner schöpferischen Arbeit ergebene Komponist wurde in der neuen, unsicheren und für den jungen Menschen existenziell nicht förderlichen Umgebung vor allem durch musikalisch-gesellschaftliche Begegnungen in bürgerlichen Salons und musikalische Zusammenkünfte mit persönlichen Freunden und Künstlern geformt, die als Schubertiaden bekannt geworden sind. Von diesen Maler-, Dichter- und Musikerkreisen (unter den letzteren waren die Sänger am zahlreichsten), in denen oft auch nur scheinbare Kunstmäzene anzutreten waren, trennte sich Schubert nie mehr. Das wird durch seine kurzen Abwesenheiten aus Wien nur verdeutlicht. Er war glücklos auf der Suche nach einer Anstellung. So bewarb er sich 1816 ohne Erfolg auf einen Musiklehrerposten in Ljubljana, später wollte er eine Organistenstelle nicht annehmen, auch bei zwei angesehenen Kapellmeisterposten in Wien el die Wahl nicht auf ihn. Die Kontakte mit verschiedenen, auch sehr bekannten Musikverlegern brachten ihm nur gelegentliche Veröfentlichungen seiner Kompositionen und geringe Honorare ein, gewinnbringende Vereinbarungen ging er nicht ein. So fand er nie eine Lösung für seine prekäre nanzielle Lage. Auch einige vermögende Freunde waren keine wirkliche Unterstützung. Sein unglaublicher Arbeitseifer, seine häugen Auftritte, die meinst ungeregelten Lebensverhältnisse und die unheilbare Krankheit greifen bereits früh die schwache Körperkonstitution des Komponisten an. Sein Leben lang verbrachte er mitten in Wien, traf dennoch nie persönlich den von ihm verehrten Beethoven, der erst kurz vor seinem Tod unter großer Anstrengung einige Lieder seines so bedeutenden musikalischen Weggefährten las und sich begeistert darüber äußerte. In seinen letzten Tagen wurde Beethoven von einer Gruppe seiner Bewunderer besucht, auch Schubert wurde gebeten mitzukommen. Nur wenige Tage später begleitete er Beethoven auf seinem letzten Weg, und ein gutes Jahr später wurde er selbst auf eigenen Wunsch auf demselben Friedhof in Beethovens Nähe zu Grabe getragen. Als Schubert im Winter 1828 dem Verlag Schott aus Mainz einige Kompositionen zum Druck anbot, fügte er noch eine Liste seiner Werke hinzu. Im beigefügten Brief machte er auf seine »größten« Meisterwerke aufmerksam, die Sinfonien, Messen und Opern, was den künstlerischen Wert des übrigen eingesandten Materials bestätigen sollte. 6 Diese Gattungen galten zu seiner Zeit als Prüfstein für die künstlerische Qualität und waren entscheidend für die gesellschaftliche Anerkennung des Werkes. Da er sich in seiner romantisch angehauchten künstlerischen Überzeugung eher mit der Miniatur identizierte, hob er seine Meisterwerke für große Formationen umso stärker hervor. Und er hat zurecht auf ihre Bedeutung hingewiesen, obwohl die Zuhörer bis in die Gegenwart sowohl von seiner bezaubernden Klavier- und Kammermusik als auch den verschiedensten Chorwerken in den Bann gezogen werden. Schuberts Schafen ist intensiv und entscheidend mit der Entwicklung der Lieder für Stimme und Klavier verbunden. In seinen Liedern fügen sich zwei Kunstgattungen – Dichtung und Musik – zu einem harmonischen Miteinander. Mehr als 600 Lieder sind in all seinen Lebens- und Schafensperioden entstanden, schrieb er ja die ersten im späten Knabenalter und die letzten in den Wochen vor seinem Tod. Die Freundschaft mit vielen Dichtern und Sängern gab ihm immer wieder neue kreative Anregungen, wurde er ja von beiden gleichermaßen inspiriert. Er hofte aufrichtig auf eine Reaktion von Goethe auf seine Vertonungen, aber der berühmte Dichter schenkte Schuberts Werk keine Beachtung. Ein ganzheitlicher Blick in Schuberts Kompositionswerkstatt oenbart, dass die Inspiration für seine Kompositionen üblicherweise einige Zeit nach der vorherigen Befassung mit den dichterischen Vorlagen kam. Nach die Auseinandersetzung mit ausgesuchten Versen begann Schubert, längere, inhaltlich vollendete lyrische Zyklen zu planen, die er um eine musikalische Dimension erweiterte: Er verknüpfte die Gedichte und verlieh ihnen einen dramaturgischen Rahmen. Zweimal gri er nach einheitlich geformten Gedichten von Wilhelm Müller. Fünf Jahre nach dem Zyklus Die schöne Müllerin, einer romantischen Dichtung über unglückliche Liebe und Naturbilder, schuf er ein Jahr vor seinem Tod die Winterreise. Die musikalische Erzählung in allen 24 Liedern interpretierte er als Aussichtslosigkeit – sie schwingt in den Versen mit, er aber gab ihr noch eine persönliche Note und Zuspitzung zu einer schicksalhaften Ausweglosigkeit. Besonders feinfühlig stellte er das Gleichgewicht zwischen Sänger, Erzähler und Klavier her. Das vereinzelte Aufblitzen von Freude in einigen wenigen Liedern der Winterreise vermag die allgemein düstere Stimmung nicht aufzulockern. Die Freudeschimmer wirken als ferne, schwache Erinnerung des traurigen Künstlers, der sich ergeben den letzten Dingen unseres Seins ausliefert. Schubert spürte, wie außerordentlich seine Inspiration für die Winterreise war. Auf der Einladung zur Auführung ließ er seine Freunde wissen: »Mir gefallen diese Lieder mehr als alle ...«

Übersetzung ins Deutsche: Zdenka Hafner – Čelan

 

Marcos Fink

Der in einer slowenischen Familie in Buenos Aires (Argentinien) geborene Bassbariton Marcos Fink sang zunächst als Mitglied des Jugendchors Karantanija und später des argentinischen Nationalen polyphonischen Chors. Er studierte Gesang bei den Professoren Ivan Ivanov und Victor Srugo und erweiterte danach sein Repertoire bei verschiedenen europäischen Meistern (Schöne, Huttenlocker, Baldin, Werba, Harper, Sutherland). 1990 debütierte er in Salzburg. Es folgten Auftritte in Opern, Konzerten und Liederabenden auf der ganzen Welt (Paris, Bordeaux, Frankfurt, Berlin, Barcelona, Madrid, Wien, Amsterdam, Brüssel, Tokio, Osaka, Peking, Shanghai, Ljubljana, Mailand, Buenos Aires, Sao Paulo, Houston, Sydney, Seoul, Genf usw.) unter der Leitung angesehener Dirigenten (Corboz, Graf, Hager, Lombard, Bychkov, Horvat, Steinberg, Nanut, Shambadal, Lajovic, Jacobs usw.) und mit hervorragenden Orchestern (Orchestre de la Suisse Romande, Orchestre de Paris, Straßburger Philharmoniker, Orchester der Slowenischen Philharmonie, Symphonieorchester des slowenischen Rundfunks, Concerto Köln, Wiener Symphoniker, Münchner Philharmoniker, Freiburger Barockorchester, Akademie für Alte Musik Berlin usw.). Unter der Mitwirkung von Marcos Fink entstanden Aufnahmen zahlreicher CDs mit Werken von Puccini, Haydn, Bach, Mozart, Martin, Rossini, Fauré, Marxsen, Händel, Schumann, Schubert, Guastavino, Lebič usw. Für die Aufnahme von Schuberts Zyklus Zimsko popotovanje – Die Winterreise erhielt er 1998 in Paris den Orphée d’Or der Academie du disque lyrique. Die CD mit Mozarts Zauberöte und Marcos Fink in der Rolle der Sarastro gewann einen BBC Music Award und die CDs mit den Canciones argentinas und Händels Agrippina (Claudio) wurden für einen Grammy Award nominiert. Er ist zweifacher Preisträger des Prešeren-Fonds-Preises: 1999 erhielt er ihn für seine kammermusikalischen Leistungen, insbesondere für die Auführung des Liederzyklus Schwanengesang von Franz Schubert, und 2013 zusammen mit seiner Schwester, der Mezzosopranistin Bernarda Fink, für die Aufnahme slowenischer Lieder unter dem Titel Slovenija!. Im Jahr 2017 erhielt er den vom Slowenischen Kammermusiktheater verliehenen Samo Smerkolj-Preis für künstlerische Leistungen im Opernbereich. Im Jahr 2022 wurde ihm und seiner Schwester Bernarda der Silberne Verdienstorden der Republik Slowenien für Leistungen im Bereich der Musik verliehen. Mehr: www.marcosnk.si

 

Nataša Valant

Die Pianistin Nataša Valant studierte in Ljubljana Klavier bei Prof. Vera Zupančič-Kralj und bei Prof. Zorka Bradač und Harfe bei Prof. Jelica Portograndi. Danach bildete sie sich an der Musikakademie Ljubljana bei Prof. Hilda Horak-Čas weiter. Sie besuchte auch Sommer-Klavierkurse bei Maestro Carlo Zecchi in Salzburg. Sehr früh kam sie mit Vokal- bzw. Vokal- und Instrumentalmusik in Berührung, da sie in der Jakobskirche in Ljubljana die Orgel spielte. Nach der Gründung des Musikvereins Consortium musicum 1968 war sie dort lange Jahre als Korrepetitorin tätig. Bis 1991 war sie Korrepetitorin und Harfenistin in der Oper des Slowenischen Nationaltheaters in Ljubljana und danach bis 2000 Pianistin des Slowenischen Kammermusikchores. Im Augenblick ist sie selbstständig. Als Pianistin tritt sie regelmäßig in Konzerten als Begleiterin der führenden slowenischen Vokalsolisten auf. Mit ihnen ist sie regelmäßig zu Gast auf Konzertbühnen im In- und Ausland. Für das Archiv des Slowenischen Rundfunks hat sie viel Liedliteratur aufgenommen und für den Plattenverlag ZKP RTV Slovenija ein gutes Dutzend Alben herausgegeben, auf denen sie slowenische Vokalsolisten wie Ana Pusar-Jerič, Bernarda Fink-Inzko, Irena Baar, Mirjam Kalin, Dragica Kovačič, Veronika Fink, Marcos Fink, Andreja Zakonjšek, Marjan Trček und Branko Robinšak begleitet. Gemeinsam mit Marcos Fink erhielt sie für die Zyklen von Franz Schubert den Preis des Prešeren-Fonds. In Paris wurde die in slowenischer Sprache aufgenommene CD »Winterreise« mit dem Orphée d'Or für Interpretation ausgezeichnet. Anlässlich des 300. Jubiläums der Slowenischen Philharmonie erhielt sie eine Auszeichnung für ihr musikalisches Wirken in dieser Institution.

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